Freitag, 8. August 2008

Ein zartes Lob

Zugunglück in Tschechien, sechs Tote, dreißig Verletzte. Eine Autobahnbrücke ist über einer Eisenbahntrasse zusammengestürzt (wie auch immer so etwas in Mitteleuropa passieren kann), ein EuroCity ist dagegengefahren. Guter Artikel von tagesschau.de bis auf eine Kleinigkeit:

"Ein Sprecher der tschechischen Bahn sagte, der Lokführer habe sofort eine Notbremsung eingeleitet, als er den Brückeneinsturz bemerkte. Er habe aber nicht mehr verhindern können, dass der Zug in die Trümmer raste, so ein tschechischer Bahn-Inspekteur. Der Zug sei mit Tempo 120 auf die zerstörte Brücke geprallt."

Es müßte korrekterweise "Schnellbremsung" heißen. Mal nebenbei: Wenn ein Fahrgast die Notbremse betätigt, wird lediglich eine Vollbremsung und keine Schnellbremsung eingeleitet. Aber unter "Schnellbremsung" kann sich niemand etwas vorstellen, daher geht die Verwendung von "Notbremsung" hier in Ordnung, auch wenn es das Wort nicht gibt.

Und der Zug ist NICHT gerast. Züge rasen nicht. Herrgottsblechle noch eins! Kanns denn so schwer sein?

Wenn 120 km/h heute schon "rasen" ist - dann wird ja auf deutschen Autobahnen wahnsinnig viel "gerast". Dann "rast" ja jedermann.

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